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App entwickeln innerhalb juristischer Grenzen

Wenn wir eine mobile App entwickeln lassen, müssen unbedingt einige juristische Aspekte beachtet werden. So vermeiden wir ärgerliche Sanktionen und schützen unsere App und die Arbeit des Programmierers.

Aus Unwissenheit werden mit mobilen Anwendungen viele juristische Grenzen verletzt. Der Markt der mobilen Apps wächst stetig und rasant. Durch seine Offenheit kommen täglich viele neue Entwickler und User hinzu. Das sorgt dafür, dass eine Auseinandersetzung mit geltendem Recht oft nicht, oder nur unzureichend, stattfindet. Die Nutzer laden sich kostenlose Apps schnell und ohne großes Nachdenken herunter und geben damit häufig wesentliche Rechte auf ihre Privatsphäre auf. Den Entwicklern hingegen scheint es oft nicht nur am Fingerspitzengefühl bezüglich der Rechte ihrer Nutzer zu fehlen. Es existieren teilweise auch große Wissenslücken bezüglich der Rechte, die nicht verletzt oder eingeschränkt werden dürfen. In diesem Artikel beschreiben wir wesentliche juristische Aspekte, die Sie dringend beachten sollte, wenn Sie eine App entwickeln, oder eine App entwickeln lassen möchten.

Um zu wissen, was man beim App entwickeln nicht machen sollte, sollten Sie darüber hinaus auch die rechtlichen Grenzen des traditionellen Marketing genau kennen.

EIGENE RECHTE UND DIE RECHTE DRITTER

Allem voran ist es eine Voraussetzung bei der App-Entwicklung, über die jeweiligen Lizenzen der Hilfsmittel zu verfügen, welcher wir uns bedienen. Ob bei Programmierbibliotheken, Datenbanken, grafischen Elementen, Melodien, Texten o.ä. – stellen Sie sicher, dass Sie keine Eigentumsrechte Dritter verletzen. Lesen Sie immer die Konditionen durch und vermeiden Sie rechtliche Auseinandersetzungen tunlichst, da in einigen Fällen die kommerzielle Nutzung ausgeschlossen werden kann, wodurch es beinahe unmöglich wird, eine App entwickeln zu können.

Denken Sie auch daran, Ihre eigenen Inhalte zu schützen, wenn Sie Ihre App entwickeln lassen, um Plagiate, Kopien oder Imitationen Ihrer Arbeit bekämpfen zu können.

smartphone display mit apps

DER SCHUTZ MINDERJÄHRIGER

Der Schutz Minderjähriger ist ein wichtiges Thema bei mobilen Apps. Besonders Spiele-Apps richten sich häufig nicht an Kinder. Trotzdem üben sie eine Anziehungskraft auf Kinder oder Jugendliche aus, welche zu jung sind. Nicht ohne Grund ist die Gruppe der Minderjährigen besonders stark durch Gesetze geschützt. Nehmen Sie sich Zeit die Gesetze hierzu eingehend zu studieren, bevor Sie eine App mit entsprechenden Inhalten entwickeln. Stellen Sie sicher, dass Kinder und Jugendliche nicht an Inhalte Ihrer App gelangen können, wenn diese nicht dazu geeignet sind.

LIZENZEN UND BENUTZERKONDITIONEN

Auch wir als Anbieter der App sollten Lizenzvereinbarungen und Konditionen entwickeln, bevor jemand unsere App nutzen darf. Hier sollten Sie sich möglichst genau an geltendem Recht orientieren, da Sie so weniger Gefahr laufen, ungültige Klauseln zu nutzen, die Sie am Ende nicht durchsetzen können. Holen Sie sich im Zweifelsfall anwaltlichen Rat ein!

Eine Grundvoraussetzung, sich bei Verstößen gegen die eigenen Rechte wehren zu können, ist, dass die Nutzer eindeutig bestätigen, dass sie mit den Konditionen einverstanden sind. Nutzen Sie bekannte und erprobte Vorgehen.

INFORMATIONEN UND ZUGRIFFE

Wenn eine Anwendung auf einem mobilen Gerät laufen soll, ist es wichtig, sich die Erlaubnis der Nutzer für einige Zugriffe auf Funktionen oder Informationen aus dem Smartphone bzw. Tablet einzuholen. Oft muss die mobile App auf den Kalender, die Kontakte oder andere Inhalte zugreifen, damit zum Beispiel Bezahlfunktionen, das Teilen in Social Networks o.ä. Funktionen arbeiten können.

Für den Benutzer muss dieser Zugriff transparent sein. Ihm sollte bewusst sein, auf welche Daten seines Gerätes zugegriffen wird, wenn eine Anwendung installiert wird. So kann er Einstellungen ändern, oder sich gegebenenfalls gegen den Download einer App entscheiden. Es sollte auch sichergestellt werden, dass der Nutzer den Zugriffen explizit zugestimmt hat.

BESTIMMUNGEN DER MARKTPLÄTZE

Die großen Märkte, für die wir unsere App entwickeln möchten, haben meist strenge Bestimmungen bezüglich der Art, wie wir unsere App vertreiben können.

app store symbole

Zum Beipiel muss ein Teil der Einnahmen durch den App-Vertrieb abgegeben werden. Oder es werden Kommissionszahlungen bei Apps mit E-Commerce-Inhalten verlangt. Weitere Bestimmungen sind beispielsweise verbotene Inhalte, technische Voraussetzungen etc. pp.

Beachten Sie bitte, dass die Märkte, auf denen Apps vertrieben werden, ihre Bestimmungen jederzeit ändern können. Es ist also sinnvoll, wichtige Modifizierungen in den Apps einfach und schnell durchführen zu können. So können Sie sich viel Ärger ersparen.

COOKIE-POLITIK

Cookies sind vor allem für mobile Apps extrem hilfreich. Mit den Informationen, die die Nutzer hinterlassen, können wir mittels Cookies die Funktionalität der App wesentlich verbessern, indem die Screens und Funktionen personalisiert werden. Selbstverständlich sind diese persönlichen Informationen aber auch besonders schützenswert. Daher muss auch bei der Verwendung von Cookies transparent und fair vorgegangen werden. Der Nutzer muss immer darüber entscheiden können, ob er Informationen preisgibt und speichern lässt.

schwarzes iphone mit app

INFORMATIONEN FÜR DEN BENUTZER

In einigen Ländern, im Besonderen in Europa, gibt es sowieso eine Impressumspflicht. Für deutsche Anbieter z.B. ist es selbstredend Pflicht, ein Impressum in seiner Anwendung zu integrieren. Generell ist es zu empfehlen, dem Nutzer bestimmte Informationen, wie den Namen des Anbieters, Geschäftssitz, Gerichtsstand usw. zur Verfügung zu stellen. Außerdem lohnt es sich schon aus Marketing-Gründen, dem Nutzer wissen zu lassen, wer die App zur Verfügung stellt. So kann auch auf weitere Produkte und Dienstleistungen aufmerksam gemacht werden.

WERBUNG

Es bedarf einer relativ großen Investition, eine gute App entwickeln zu lassen. Das Ziel ist es natürlich, dass auch Geld zurückfließt. Eine gute Möglichkeit, mit Apps Geld zu verdienen, ist es, die kostenlosen Apps mit Werbeeinnahmen zu finanzieren. Es ist vollkommen legitim und legal, Werbung in seine Apps zu integrieren. Allerdings gelten auch hier wieder die Richtlinien der Transparenz, des Jugendschutzes und der inhaltlicher Prüfung. Vermeiden Sie vor allem auch, dass sich Ihre User genervt fühlen.

Dies waren unsere Tipps für eine gesetzeskonforme Entwicklung einer App. Haben Sie Anregungen, Ergänzungen oder Kritik, schreiben Sie uns bitte in den Kommentaren!

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